heimisch 02/2022
Wer eine Immobilie bauen oder kaufen möchte, braucht erst einmal einen Finanzierungsplan. Woher der kommt und wie man dabei am besten vorgeht, hat uns Michael Schell, Leiter der Immobilienkunden bei der Sparkasse Erding-Dorfen, erklärt.
Wenn ich ein Eigenheim bauen oder kaufen will – was brauche ich zuerst: Die Finanzierung oder die Immobilie?
Michael Schell: Immobilienkauf und Finanzierung gehen fast Hand in Hand. Sobald Sie Ihre Wunschimmobilie gefunden haben, die auch zu Ihrem Budget passt, vereinbaren Sie einen Termin mit dem Makler. Sollten Sie noch nicht ganz sicher sein, ob diese Immobilie auch die richtige ist, fragen Sie Ihren Makler, ob Sie sie erst einmal reservieren können. Jetzt müssen Sie die Finanzierung klären.
Woher weiß ich, was ich mir leisten kann?
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Wenn Sie sich vorab selbst einen schnellen Überblick verschaffen möchten, dann haben wir zum Beispiel unter
www.spked.de/baufinanzierung einen Rechner,
der ermittelt schnell, wie viel Haus Sie sich mit Ihrer Warmmiete leisten können. Passend dazu
erhalten Sie gleich auch erste Objektvorschläge. Viele unserer Kundinnen und Kunden lassen sich auch gerne von uns ohne konkretes Immobilienangebot beraten. Der Vorteil ist: Sie wissen dann ganz genau, welchen Kaufpreis Sie sich leisten können und auf was Sie bei Ihrer künftigen Finanzierung achten müssen.
Gibt es einen Unterschied in der Finanzplanung, wenn ich neu bauen oder ein fertiges Haus kaufen will?
Ob Sie ein Haus bauen oder kaufen – in beiden Fällen benötigen Sie höchstwahrscheinlich eine Baufinanzierung. Auch wenn es in Bezug auf Neubauten und Bestandsimmobilien bei der Finanzierung kleinere Unterschiede gibt, ist die Finanzierung zunächst sehr ähnlich. Wenn Sie beispielsweise ein Haus bauen, dann bekommen Sie Ihr Baudarlehen nicht in einer Summe ausgezahlt. Sie bezahlen Bauunternehmen nämlich immer nach dem jeweiligen Baufortschritt, sodass ein Kostenplan mit den jeweiligen Auszahlungsintervallen wichtig ist. Beim Kauf einer Bestandsimmobilie erhalten Sie die Kreditsumme im Ganzen ausbezahlt, die Sie dann beim Kauf entsprechend weiterleiten.
Wie viel Eigenkapital sollte ich mitbringen?
Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden, mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten einer Immobilie durch eigenes Kapital abzudecken. Besser sogar noch mehr. Denn je höher der Anteil an Eigenkapital ist, umso weniger müssen sie für die Finanzierung aufnehmen – und umso weniger kostet sie die Finanzierung.
Die aktuellen Immobilienpreise haben für alle, die Eigentum erwerben wollen, eine maßgebliche Konsequenz, denn für eine solide Baufinanzierung brauchen sie derzeit mehr eigene Mittel. Wie viel zusätzliches Eigenkapital nötig ist, hängt von der Einkommenssituation ab und lässt sich am besten in einem persönlichen Gespräch klären. Auch raten wir unseren Kunden, schon frühzeitig mit der Bildung von Eigenkapital zu beginnen, etwa durch Bausparen mit Wohnriester, Investmentfonds oder Versicherungen.
Welche Kosten kommen, neben dem Objekt selbst, auf mich zu, wenn ich mir eine Immobilie kaufen will?
Die Nebenkosten können beim Hausbau oder Immobilienkauf schon mal 15 bis 20 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Sie setzen sich allerdings sehr individuell zusammen. Das können Notarkosten, Grunderwerbssteuer, Maklerprovision, Architektenhonorare, Versicherungen und vieles mehr sein. Diese Nebenkosten sollte man auf jeden Fall im Blick haben. Wir besprechen das sehr genau mit unseren Kundinnen und Kunden, damit sie keine „bösen“ Überraschungen erleben und die Finanzierung auf soliden Füßen steht.
Was passiert, wenn mir die Finanzierung doch über den Kopf wächst, ich beispielsweise arbeitslos werde? Kann ich mich da absichern?
Es gibt immer unvorhersehbare Ereignisse, die eintreten können. Krankheit, Arbeitslosigkeit gehören dazu. Auch dieses Thema sprechen wir in unseren Beratungen an. Selbstverständlich können sich hier die künftigen Immobilieneigentümer absichern. Aber auch diese Fragestellung ist sehr individuell und kann im Detail nur in einem persönlichen Gespräch beantwortet werden.
Warum sollte ich bei der Sparkasse finanzieren und nicht bei beispielsweise einer Direktbank?
Auf viele Fragen rund um die Finanzierung kann man keine pauschalen Antworten geben. Das liegt daran, dass jede Immobilienfinanzierung, wenn sie auf soliden Füßen stehen soll, eine individuelle Planung braucht. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen uns und einer Direktbank. Wir entwickeln für jeden unserer Kundinnen und Kunden einen individuellen Finanzierungsplan. Wir sind vor Ort, wenn Fragen auftauchen oder wenn es irgendwo hakt. Wir bieten von der Finanzierung bis über die Absicherung alles aus einer Hand. Hier liegen unsere Stärken.
Auszeichnung für beste Beratung
Die Sparkasse Erding-Dorfen wird jährlich von verbraucherschutzorientierten Bankentestern geprüft und wurde in diesem Jahr mit einer Traumnote von 1,32 zum sechsten Mal für „BESTE Beratung bei Baufinanzierungen“ ausgezeichnet. Damit belegt die Sparkasse wieder einmal Platz 1 vor Ort und landet auf Platz 3 in Bayern.
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