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  • heimisch 03/2022

    Zwei in einem

    Der erste Bauabschnitt, der Rohbau, steht bereits. Die jungen Bauleute Matthias Send und Tingting Liu bauen ihr Eigenheim in Pullach. Doch nicht nur das junge Paar wird einziehen, sondern auch die Eltern von Matthias. Ein Mehrgenerationenhaus entsteht. Zwei getrennte Wohnbereiche in einem Haus. 

    Grundstückssuche

    Auf die Suche nach einem passenden Baugrundstück haben sich Matthias und Tingting bereits vor zwei Jahren begeben. Dabei sind sie neben den klassischen Online-Portalen auch unübliche Wege gegangen. Sogar Suchanfrage-Zettel haben sie in der Gegend im Isartal verteilt. 

    Der Bauherr ist hier aufgewachsen und liebt den „Mix aus dörflichem Flair und Stadt“, wie er Solln und Pullach beschreibt. Schließlich hatten sie Glück, bei einem Online-Angebot den Zuschlag für einen Baugrund zu erhalten. Im Frühjahr 2021 erwarben die Bauleute das circa 840 Quadratmeter große Grundstück, auf dem noch ein altes Haus, ein Pool und viele hohe Bäume standen.  

    Baubeginn

    Bei der Planung des Eigenheims war den jungen Bauleuten schnell klar, dass sie „schlüsselfertig“ mit einem Bauunternehmen bauen wollen. „Wir kennen überhaupt keine Handwerker“, bekräftigt Tingting. Außerdem seien sie beide voll berufstätig, da könne keiner von ihnen die Bauleitung zeitlich leisten. Die Maklerin habe ihnen das Bauunternehmen Obermaier Comfortbau GmbH empfohlen. „Dies ist unser erstes Bauvorhaben, wir machen also erst einmal alle Fehler“, sagt Matthias und lacht. Bisher, so fügt er an, seien aber gar keine Fehler passiert. Sie verlassen sich vollkommen auf die Erfahrung und Beratung des Bauunternehmens. Mit den Abrissarbeiten konnte im Februar 2022 begonnen werden, der Aushub der Baugrube startete dann im April 2022. „Wir waren viel zu naiv, was den Vorlauf der Planung bis zum Baubeginn angeht“, geben die Bauleute ehrlich zu. Details bei der Planung, etwa dass aufgrund des alten Baumbestandes auf dem Grundstück ein Baumbestandsplan erstellt werden musste, war für die Bauleute neu. Dieser beinhaltet den Schutz alter Bäume. Einige müssen erhalten bleiben, in manchen Fällen darf man den Baumbestand fällen, wenn Ersatzpflanzungen vereinbart wurden.

    Mehrgenerationenhaus  

    Die Idee des Hauses ist es, zwei separate Wohnbereiche in einem Haus zu haben. Einen für die jungen Bauleute selbst, einen für die Eltern des Bauherrn. Dabei entstehen jedoch nicht zwei Doppelhaushälften oder eine Unterteilung der Geschosse – jeweils eines für eine Generation. Nein, hier wurde raffinierter gebaut, zwei in einem. Die Bauleute nutzen einen separaten Eingang auf der rechten Seite des Hauses. Sie beanspruchen weitgehende Teile des Erdgeschosses, sowie circa zwei Drittel des Obergeschosses, den Garten und den Keller für sich. Das Erdgeschoss ist für die Küche und Wohn-, Essbereich vorgesehen. Im ersten Stock entstehen zwei Schlafräume und zwei Bäder.

    Die ältere Generation hat den Eingang im Erdgeschoss zur Straße gewandt. Über eine Treppe gelangen sie ins Obergeschoss, dass sie zu einem Drittel bewohnen werden. Hier sind ein Schlafzimmer und ein kleines Bad vorgesehen. Zusätzlich nutzen sie das komplette Dachgeschoss für sich mit einem offenen Küchen- und Essbereich sowie einer Wohnzimmerecke. Ebenfalls nutzen sie im Dachgeschoss ein separates kleines Zimmer, gedacht als Büro- und Lesezimmer und ein Bad.

    Besonderheiten 

    Die Bauleute und das Bauunternehmen haben sich viele Gedanken zur optimalen Nutzung des Gebäudes gemacht. Etwa der Blick in die Zukunft, denn die beiden Wohnungen könnten im ersten Stock durch einen Durchbruch beim Schlafzimmer wieder verbunden werden. Weiter ist auch an die Möglichkeit zur Nachrüstung eines Lifts im Treppenhaus der Eltern gedacht worden. Gleichwohl besteht zwischen den Wohneinheiten ein regulärer Schallschutz. Neben Details, wie einem Wäscheschacht vom Obergeschoss in den Keller, der Dachfenster mit integriertem Regensensor und Sonnenschutz und dem Einbau einer Fußbodenheizung auch in den Kellerräumen, die als Hobby-, Fitnessraum dienen sollen, fällt eines schon beim Betreten des Hauses auf: die überhohe Deckenhöhe. Mit 2,80 Metern im Erdgeschoss und 2,60 Metern im Obergeschoss liegt diese über der Norm und gibt dem Bau eine besonders offene Wirkung. Unerwartet großzügig ist auch das Dachgeschoss mit optimaler Deckenhöhe, die durch den Einsatz eines Mansardenwalmdaches erreicht wird. Eine extra breite Gaube lässt den Raum hell und offen wirken. Und das ist noch nicht alles – im Dachgeschoss wurde auf Stützbalken komplett verzichtet! Keine einfache Aufgabe für den Zimmerer, der gemeinsam mit einem Statiker ein Stahlträgermodell entwickelt hat. So hält das Dach sicher und gleichzeitig entsteht ein freier Raum. Ob dieser Blickfang aus Holz und Stahl als Kontrast Bestandteil des Baus bleibt oder noch verschalt wird, ist noch nicht entschieden.

    Erfahre mehr in den nächsten Ausgaben.

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