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  • heimisch 02/2022

    Dieses Haus kann was

    Umgeben von Feldern und Wiesen hat Familie Lechner 2018 ihr Traumhaus gebaut. Etwas weiter hinten sieht man den Wald und das nächste Örtchen, es ist herrlich ruhig hier draußen. Julia steht in ihrer Küche, groß und hell ist es hier, die Morgensonne scheint durch die Fenster auf den Familienesstisch. Hier sitzen Julia und Leo Lechner jeden Tag mit ihrem Baby und dem dreijährigen Sohn und wenn es zu sehr blendet, klicken sie kurz in der App auf dem Handy oder Tablet und die Jalousien fahren runter. Man könne auch jede der fünf Jalousien hier getrennt ansteuern, erklärt Julia. „Das ist total komfortabel, weil man nicht extra aufstehen muss“, schwärmt sie.

    „Für uns war schnell klar, wenn wir schon neu bauen und viel Geld in die Hand nehmen, dann wollen wir auch den neuesten technischen Standard, also auch ein richtiges Smarthome System“, erklärt Julia. „Sonst muss ich es irgendwann nachrüsten, denn das wird kommen“, ist die junge Mutter überzeugt. „Als meine Oma gebaut hat, hat ihr Vater auch gefragt, warum sie die Toilette ins Haus baue, ein Plumpsklo reiche doch“, erzählt sie weiter. Natürlich habe ihre Oma die Toilette trotzdem ins Haus gebaut, das schien damals innovativ, wäre aber heute anders nicht mehr vorstellbar. „Genauso sehen wir das! Das ist die Zukunft und wir haben es schon im Haus.“

    Aber nicht nur die Jalousien lassen sich über die Smarthome-App ansteuern, auch die Heizung und die Beleuchtung kann die Familie ganz bequem mit ein paar Klicks einstellen. So regeln sie über das Smartphone die Raumtemperatur oder dimmen das Licht. Besonders praktisch findet Julia, dass man viele Einstellungen vorprogrammieren kann, beispielsweise je nach Tageszeit, Helligkeit, Tätigkeit oder Wetter. Dann macht das System vieles automatisch. So hat Julia verschiedene Beleuchtungsszenarien gespeichert: Gemütliches Wohnzimmerlicht zaubert sie mit einem einzigen Tastendruck, weil das System dann nur jene Lichter anschaltet, die zuvor als „gemütliches Licht“ gespeichert wurden. Wenn es Essen gibt, reicht ein weiterer Klick auf den Schalter oder in der App und schon wechselt die Beleuchtung in den vorher festgelegten „Essenszeit“-Lichtmodus. So kann man für alle Alltagssituationen bestimmte Beleuchtungsszenarien festlegen, ohne dass man jede Lampe einzeln ein- oder ausschalten muss.

    „Bei Julia haben wir im Wohn- und Essbereich viele verschiedene Lichtquellen installiert“, erklärt Elektromeister Markus Neumeier, der mit seiner Elektrofirma Miethaner und Neumeier Elektrotechnik das Smarthome System „Easy“ von Hager bei Julia eingebaut hat. Hier gibt es Deckenleuchten, Einbaustrahler und Pendelleuchten, so kann man ganz verschiedene Lichtstimmungen erzeugen.

    Für die Jalousien hat Julia festgelegt, dass sie ab einer bestimmten Sonneneinstrahlung automatisch hoch- oder runterfahren. Zudem gibt eine „Abwesenheitsfunktion“, eine Art Urlaubsmodus, bei dem die Temperatur der Heizung runterfährt und abends eine dezente Beleuchtung in Haus und Garten eingeschaltet wird, die wirkt, als sei jemand zuhause. „Die sogenannte Panikfunktion ist bei unseren Kunden auch sehr beliebt“, erklärt Markus. „Damit kann man über einen Lichtschalter neben dem Bett sämtliche Lichter im und um das Haus herum anschalten, wenn man zum Beispiel merkwürdige Geräusche hört.“

    Das Herz des Smarthomes schlägt im Keller des Hauses: Hier laufen in einem großen, weißen Kasten an der Wand, der Technikzentrale, alle wichtigen Leitungen und Signale zusammen. Von hier werden die Befehle von den Bus-Schaltern empfangen, die überall im Haus die herkömmlichen Lichtschalter ersetzen. „Bus-Schalter sind intelligente Schalter, die ich mit verschiedenen Funktionen belegen, also je nach Kundenwunsch individuell programmieren kann“, erklärt Markus. Sie lassen sich aber wie herkömmliche Lichtschalter bedienen: „Natürlich sollen sich auch wenig technikaffine Menschen gut zurechtfinden und ganz normal Jalousien, Licht oder Heizung per Schalter steuern können, wie bei einer herkömmlichen Elektroinstallation“, erklärt der Elektromeister. 

    Aber auch die App sei sehr intuitiv, berichtet Julia, man finde sich leicht zurecht. Die Zimmer des Hauses sind dort mit kleinen Bildchen hinterlegt. Je nachdem, in welchem Raum Julia gerade ist, klickt sie einfach auf das Bild und kann dann Temperatur oder Licht manuell regulieren oder eine der voreingestellten Sequenzen auswählen. Im Kinderzimmer beispielsweise „Bettzeit“ mit gedimmtem Licht oder „Spielen“ mit heller Beleuchtung.

    „Die Technik basiert auf dem KNX/EIB-Standard“, erklärt Markus, „das empfehlen wir, denn es ist ein weltweiter, herstellerunabhängiger Standard, ein intelligentes Bus-System der Elektroinstallation.“ Es ermöglicht die Vernetzung aller Komponenten der Haus- und Gebäudesystemtechnik wie Heizung, Jalousien, Licht, Videosprechanlage oder auch die Photovoltaikanlage oder die Ladestation fürs Elektroauto. „Viele Elektroinstallationsbetriebe in der Region haben eine Zertifizierung auf diesen Standard. Das ist ein riesiger Vorteil für die Kunden, weil sie später eine große Auswahl für Wartung und Service haben und auch die Ersatzteile unterschiedlicher Hersteller kompatibel sind“, erklärt der Profi.

    Neue Kunden werden bei der Smarthome-Planung von Markus und seinem Team Schritt für Schritt begleitet, sie dürfen im Büro von Miethaner und Neumeier Elektrotechnik auch selbst ausprobieren, was das Smarthome alles kann, denn dort ist das System mit allen Finessen verbaut. „Wir beraten und planen für jeden Kunden individuell, schauen zum Beispiel auf den Grundriss: wenn der Wohn-Ess-Bereich offen ist, brauche ich nämlich mehr Lichtquellen als in einem kleinen Raum“, erklärt Markus. „Wie viel Sonne, wie viel Licht habe ich und wie kann ich mit möglichst wenigen, übersichtlich installierten Schaltern möglichst viel Licht schaffen?“

    Ist das Smarthome System einmal installiert, programmiert das Team die wichtigsten Funktionen: „Viele wissen ja anfangs nicht, was sie genau im Alltag brauchen. Daher programmieren wir erstmal alle wichtigen Funktionen vor und die Kunden wohnen dann drei, vier Monate darin und notieren, wenn sie gerne etwas anders hätten. Dann kommen wir nochmal vorbei und passen die Einstellungen individuell an“, erklärt Markus.

    Bei Julia soll nun auch Amazon Echo, die „Alexa“, mit in das System eingebunden werden, denn die wurde bisher nur für usik genutzt, lacht Julia. Für Markus und sein Team sind das nur wenige Klicks und schon ist Alexa Teil des Smarthomes. Für die Familie bedeutet das: sie kann ab sofort beim Essen die Jalousien auch per Sprachsteuerung hoch- oder runterfahren lassen oder eine Lichtszene einschalten.   

    Was ist ein Smarthome?

    Ein Smarthome ist ein intelligentes System, mit dem zum Beispiel Heizung, Licht, Jalousien und alle smarten Geräte eines Hauses miteinander vernetzt und per App gesteuert werden können.

    Im Keller ist die Technikzentrale und im Haus sind verschiedene Sensoren verteilt, die zum Beispiel die Raumtemperatur messen, sowie intelligente Schalter, die den Tastendruck in elektronische Signale umwandeln. Hier kann man zwischen zahlreichen Funktionen wählen. Kleinere Umprogrammierungen kann übrigens
    jeder ganz einfach selbst über die App auf Smartphone oder Tablet vornehmen. Zum
    Beispiel, dass die Jalousien hochfahren, wenn der Wetterdienst Regen meldet. Da muss nicht immer ein Techniker vorbeikommen.


    www.miethaner-neumeier.de

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