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  • heimisch 02/2022

    Aber bitte mit Farbe!

    Farbe drauf und fertig? Nicht ganz – was Maler alles draufhaben, damit Häuser innen und außen schön aussehen und was eine Giraffe auf dem Bau zu suchen hat, durften wir vom Meyer Malereibetrieb aus Poing erfahren. 

    Wir sind auf einer Baustelle in Riemerling, ein neu gebautes Doppelhaus. Das Team vom Meyer Malereibetrieb hat die Außenfassade gemacht und innen den Trockenbau, den Putz und den Anstrich übernommen. Moment! Nicht nur gestrichen? „Nein“, erklärt Ramiz, Geschäftsführer vom Meyer Malereibetrieb in Poing. „Oftmals denken die Leute ‚Maler bist du, ach so, Farbe auf die Wand, fertig‘. Aber weil wir Maler auf allen Untergründen arbeiten, müssen wir auch über alle Materialien Bescheid wissen.“ So bietet sein Team nicht nur das Streichen an, sondern kann auf Wunsch auch gleich die Trockenbauinnenwände einziehen und sorgt für den passenden Putz auf den Wänden.

    Innen riecht es schon nach frischer Farbe. Die Wände im Erdgeschoss strahlen in einem zarten Taupe-Flieder-Ton, mit leichtem Stich ins Grau. Das sei edel und passe später zu allen Möbeln, erklärt der Malermeister und führt uns durchs Haus. Das bekommt gerade den finalen Schliff: Die Wände werden penibel auf kleine Fehler untersucht. Alles soll für den Kunden perfekt sein. Daher spachtelt das Team die Unebenheiten nochmals nach und glättet sie mit einem Langhalsschleifer, den sie „Giraffe“ nennen. Die Giraffe haftet fast von selbst an der Wand und leuchtet die kleinsten Unebenheiten aus.

    Abschließend arbeiten die Fachleute auch mit Handleuchten und Stirnlampen, um wirklich jede noch so kleine Unebenheit zu entdecken, denn der Meyer Malereibetrieb arbeitet grundsätzlich bis zu einer Spachtel-Qualitätsstufe vier. Etwas über dem Standard, denn das sei nicht immer die Vorgabe, erklärt Ramiz.

    Etwas über dem Standard zu arbeiten und bestmögliche Flexibilität für den Kunden zu bieten wird hier großgeschrieben. Um das anbieten zu können, besteht der Malereibetrieb aus 22 Mitarbeitern. Im Herbst kommen zwei Azubis dazu. Je nach Auftrag kann der Betrieb seine Kapazitäten sogar bis zu 35 Mitarbeiter durch saisonale Freiberufler aufstocken.

    Auf dieser Baustelle wurden im Obergeschoss gerade Innenwände in Trockenbauweise frisch eingezogen. Der Trockenbau bietet viel Flexibilität. Unschöne Rohre lassen sich elegant mit Verkofferungen verkleiden und
    besonders das Dachgeschoss kann man mit der Trockenbauweise gut ausbauen.

    Glatter Putz oder mit Körnung? 

    Auf dem Rundgang durch das Haus erfahren wir, dass hier ein glatter Putz verwendet wurde. Die Putzstruktur sei eine rein optische Sache. „Bei Putz mit leichter Körnung sieht man den Schmutz nicht so schnell, Flecken und Kratzer lassen sich hingegen bei einem glatten Putz einfacher ausbessern. Der ist allerdings auch etwas teurer als grober Putz“, erklärt der Malermeister. Bauleute können selbst wählen, welche Putzstruktur gefällt. Bei der Materialwahl sollte man sich besser vom Profi beraten lassen, denn nicht jeder Putz eignet sich für alle Wände oder Nutzungsarten. Im Nassbereich zum Beispiel wird immer zementhaltiger Putz gewählt, weil gipshaltiger Putz Wasser zieht.

    Nach etwa sechs Tagen sei eine Doppelhaushälfte wie diese dann fertig für die eigentlichen Malerarbeiten. Besonders beliebt seien derzeit Grautöne und Taupe für die Wände. Das Doppelhaus in Riemerling ist also auch farblich gesehen auf dem neuesten Stand.

    Die Farbwahl fällt nicht immer leicht

    Nur eine Akzentfarbe an einer Wand oder große farbige Flächen? Ramiz und sein Team stehen beratend zur Seite. Sie fertigen auch ein Meter große Musterplatten mit dem Untergrund der echten Wand an, nur so könne man sich vorstellen, wie es auf der ganzen Wand wirke, erläutert der Fachmann. Grundierung sowie Körnung des Putzes haben Auswirkungen auf die Farbwirkung, erklärt der Malermeister: „Strukturen im Putz werfen kleine Schatten auf die Fläche und lassen alles anders wirken als auf der glatten Wand.“ Man könne auch erst auf ein neutrales Weiß gehen und nach etwa vier Monaten, wenn auch die Möbel im Haus sind, entscheiden. Die Maler rücken dann alles zur Seite, hängen gegebenenfalls auch Bilder ab, um zu streichen. Natürlich komme alles wieder an seinen Platz zurück. Oder man nutzt den Urlaubsservice: während des eigenen Urlaubs lässt man die Handwerker im Haus ihre Arbeit machen und kommt zurück ins Haus – aber bitte mit Farbe.

    Die Vier Spachtel-Qualitätsstufen

    1 . Zunächst werden Spalten und Ritzen mit einer
    Grundverspachtelung überdeckt. Das ist die Qualitätsstufe 1 (Q1). 

    2 . Die nächste Qualitätsstufe (Q2) bedeutet, mit einem ersten Auftrag breit über die Fugen und Dellen drüber zu gehen. 

    3 . Im nächsten Schritt wird ein vollflächiger Putzauftrag über der vorangegangenen Standardverspachtelung gemacht. So wird die dritte Qualitätsstufe (Q3) erreicht. 

    4 . Um Qualitätsstufe vier (Q4) zu erlangen, wird die Wand vollflächig mit einem ein Millimeter dünnen Putz abgezogen. Final erfolgen Kontrollen der Wand unter Einsatz von Lichtoptik.  

     

    WWW.MEYER-MALEREIBETRIEB.DE

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