heimisch 03/2022
Familie Oberhuber hat sich den Traum vom Eigenheim erfüllt, mit Flachdach, Glaspanoramafront, einer fast schwarzen Küche – und einem Hauch Shanghai.
Wer zu Familie Oberhuber will, muss zuvor an zwei großen, asiatischen Steinfiguren vorbei, sie wachen neben dem Hauseingang der Familie in Markt Schwaben. Vorbei an den drachenähnlichen Tempelwächtern öffnet sich die Haustür und wir stehen in einem aufgeräumten Flur. Keine Schuhe, keine Jacken in Sicht, dafür Orchideen und von oben schallen Kinderrufe herunter. Hier also wohnt eine Familie mit drei Buben? Kaum zu glauben, dass hier weder Fußballschuhe noch Schulranzen herumstehen. Kathi und Markus Oberhuber empfangen uns und lüften gleich das Ordnungs-Geheimnis: Vom Flur führt eine Schiebetür in eine begehbare Garderobe – und da ist alles ordentlich verstaut, was eine Familie eben so an Schuhen, Jacken und Equipment hat.
Das Haus liegt am Hang, daher führen ein paar Treppenstufen vom Eingangs- in den Wohnbereich. Wir gehen hinauf und stehen in einem hellen, weitläufigen Raum. Ganze 2,90 Meter Deckenhöhe, freistehende Kücheninsel, ein langer Esstisch vor der verglasten Terrassenfront, mit Blick in den Garten. Die Kinderstimmen kommen näher und schon stürmen Xaver (9), Vitus (7), und August (4) an uns vorbei, raus in den Garten, verschwinden um die Ecke – und tauchen gleich hinter einem extra großen Sitzfenster wieder auf, vor dem sie nun auf dem in den Rasen eingelassenen Trampolin auf und nieder hüpfen.
Vor knapp drei Jahren begann die Familie mit dem Bauprojekt, im Sommer 2021 zogen sie ein. Das Grundstück hatten sie schon vorher, sie wohnten in dem alten Haus, das darauf stand. Das war gemütlich, aber viel zu klein und das Obergeschoss nicht beheizbar. Also schauten sie sich Häuser von Freunden und Bekannten an, sammelten Ideen und Inspirationen, rechneten, schwankten zwischen Neubau oder Ausbau des Bestandshauses und entschlossen sich schließlich, ein ganz neues Haus mit dem Bauunternehmen Meiberger Holzbau auf das Grundstück zu bauen. Gemeinsam mit einem Architekten wurden die Pläne gemacht. Am Tag, als das alte Haus abgerissen wurde, fuhr Kathi mit den Jungs für ein paar Tage weg, zu schwer wäre der Anblick gefallen.
Umso größer war die Vorfreude auf das neue Zuhause:
Ein über 200 Quadratmeter großes, modernes Haus in Holzbauweise, mit Flachdach, dunkler Holzverkleidung rund ums Erdgeschoss, ansonsten strahlend weiß verputzt. Ein maßgeschneidertes Unikat, wie jedes der Häuser von Meiberger Holzbau, die Wert darauf legen jedes Bauvorhaben individuell und passend für den Kunden umzusetzen. Besonderer Blickfang: der säulenlose Überstand über der Terrasse. Denn das Obergeschoss ragt wie ein freischwebendes Dach über den Terrassenbereich und bietet so Schutz vor Regen und Sonne. Dort sitzt man auf gemütlichen, modernen Loungemöbeln, die auf zeitlosen Steinplatten stehen. „Eine Holzterrasse wäre natürlich schön gewesen, aber die ist wahnsinnig pflegeintensiv“, erklären die Hausherren.
Direkt an die Terrasse grenzt die Wiese, die extra aufgeschüttet wurde, damit man auf dem leicht abfälligen Grundstück gut fußballspielen kann. So haben die Buben viel Platz zum Kicken, inklusive Kletterbaum, Rutsche und Schaukel – und können direkt von draußen in den großen Wohn-Essbereich laufen.
Dort fällt als erstes die Küche auf, eine dunkle, fast schwarze Küche. Minimalistisch, clean, grifflos, raumhoch. Auf der Kücheninsel eine dunkle Keramikarbeitsfläche, schwarze Armaturen am Waschbecken. Der besondere Clou: der als Küchenschranktür getarnte Durchgang in die Speisekammer, die ein bisschen mehr ist als das. Denn hier steht alles, vom Wasserkocher bis zum Toaster, was in der Küche ansonsten offen rumstehen würde. „Ich mag es sehr clean und aufgeräumt“, erklärt Kathi, „und es ist für mich einfach perfekt, dass ich alles hier hinten rein und vorne aus dem Blick räumen kann“, schwärmt sie. Beleuchtet wird der Küchenbereich von dimmbaren Deckenstrahlern, installiert und geplant von der Firma Miethaner und Neumeier, die auch die ganze übrige Haustechnik umgesetzt hat.
Gegenüber der Kücheninsel steht ein weiteres Herzstück des Raumes, der große Familienesstisch, eine lange Holztafel mit weißen Stühlen. Daneben erstreckt sich der Wohnbereich, dominiert von hellen Farben und wenigen, ausgewählten Möbeln.
Neben dem Essplatz, nach Westen raus, haben sich die Oberhubers ein großes Sitzfenster gegönnt – realisiert von Bauleidenschaft aus Bad Hofgastein. Von hier aus sieht man nicht nur die trampolinhüpfenden Jungs, sondern vor allem auch den Sonnenuntergang. Neben dem extra angefertigten Sitzfenster hat Bauleidenschaft auch die Anfertigung des Treppenregals, den Einbau der Türen und das Verlegen des Parketts übernommen.
Im ganzen Raum, auch im Küchenbereich, haben sich die Bauherren für ein Fischgrätparkett aus Eiche entschieden: „Wir wollten keinen anderen Boden in der Küche als im Wohnbereich, auch, wenn uns einige von Holzboden in der Küche abgeraten haben. Und wir sind froh, dass wir uns so entschieden haben, denn das sieht einfach super aus!“
Vom Wohn-Essbereich führt eine offene Treppe ins Obergeschoss. Statt Geländer haben die Bauherren in der Mitte ein maßgeschneidertes Regal eingezogen, das vom Keller bis unters Dach reicht und sich so senkrecht durchs ganze Treppenhaus erstreckt. Das sieht nicht nur stylish aus, sondern bietet auch wertvollen extra Stauraum und Platz für hübsche Deko-Elemente, Bücher oder Erinnerungsstücke.
Drei Jahre haben die Oberhubers berufsbedingt in Shanghai gelebt. Wenn man genau hinsieht, dann entdeckt man überall kleine Hinweise auf die Zeit in Asien, wie kleine Figuren in Regalen oder eine Fotobilderwand mit Lieblingsplätzen in Shanghai. Es ist, als weht ein feiner Hauch Asien durchs Haus.
Auf halbem Weg nach oben machen wir Halt auf dem Split Level, einem Zwischengeschoss, das das Gästezimmer beherbergt. Hier wohnen seit März dieses Jahres aber keine Gäste, sondern der 17-jährige Bogdan, der gemeinsam mit seiner Freundin Mascha aus der Ukraine geflüchtet ist und seitdem bei Familie Oberhuber lebt. Statt Trampolinspringen steht bei ihm jedoch gerade Lernen fürs Studium auf dem Programm.
Der obere Flur ist groß, das einzige Möbelstück ist ein alter Sessel der Oma. An der Wand drei skizzenähnliche Gemälde, die die drei Söhne in Originalgröße bei der Geburt zeigen. Darunter prangen kleine schwarze Skylines: Zweimal Shanghai, einmal München, die Geburtsstädte der drei Kinder.
Hier im Obergeschoss findet man das Elternschlafzimmer, drei Kinderzimmer und zwei Bäder. Auffällig: Die Eichen-Zimmertüren sind wandbündig, es gibt keine Türrahmen. Die besondere Struktur der Türen nennt sich „sägerau“, sie haben also keine glatte, sondern eine raue Oberfläche.
Die Türrahmen sind aber nicht das Einzige, was die Oberhubers aus optischen oder praktischen Gründen weggelassen und anders gelöst haben. So gibt es im ganzen Haus keine einzige Fliese, keine Fußleisten und keine Vorhänge. „Meine Eltern hatten Fliesen überall und in allen Formen und Farben, das wollte ich nicht!“ lacht Kathi. In den Bädern haben sie sich stattdessen für einen speziellen, wasserdichten Wandverputz in grauer Beton-Optik entschieden. Und Fußleisten vermissen die beiden auch nicht, im Gegenteil: „Das ist so viel pflegeleichter, es setzt sich nirgends Staub ab!“ schwärmt Markus.
Eine weitere Raffinesse, über die sie sich täglich freuen: Der Wäscheschacht. Durch eine kleine Wandöffnung im Flur, dezent hinter einer kleinen Luke versteckt, kann man Schmutzwäsche von der oberen Etage direkt bis nach unten in den Wäschekeller rutschen lassen. „Schade nur, dass das nicht auch andersherum funktioniert und man die saubere Wäsche selbst hochtragen muss“, lacht Markus.
Die Kinderzimmer sind nach Süden und Westen ausgerichtet und liebevoll eingerichtet: Alte, restaurierte Holzbetten und Schränke, kombiniert mit modernen Regalen, Schreibtischen und Stühlen. Xaver wünschte sich ein gelbes Bett, also strich Mutter Kathi sein altes Bauernbett knallgelb. Vitus schläft nebenan in einem Bett, das einmal Teil des Ehebettes von Kathis Oma war, sie hat es ebenfalls neu gestrichen. Altes und Neues zu kombinieren, das mache auch ihren Stil aus, erklärt Kathi.
Während Kathi in der Bauphase die Interior-Planung übernommen hatte, war Markus für die bauliche Leitung zuständig, trotzt Vollzeitjob. Für ihn überwogen die Vorteile eines Flachdachs und das merkt man im Obergeschoss direkt: Keine Dachschrägen, dafür volle Zimmerhöhe und Wohnfläche. Auf dem Flachdach lässt sich zudem prima eine Photovoltaikanlage installieren, in den nächsten Wochen montiert die Firma Miethaner und Neumeier aus Buch am Buchrain eine darauf. Auch die meisten anderen Gewerke, die am Hausbau beteiligt waren, kommen direkt aus der Umgebung.
Ob sie irgendetwas anders machen würden, wenn sie nochmal bauen würden, wollen wir wissen. Sie überlegen kurz. „Nein, alles ist wirklich so, wie wir das wollten. Wir haben aber auch sehr, sehr viele Stunden in die Planung investiert und das hat sich gelohnt!
Zum Beispiel, dass wir einen direkten Zugang von der Garage ins Haus haben, freut uns jeden Tag. Außerdem haben wir mit wirklich tollen Handwerkern und Unternehmen wie Meiberger Holzbau zusammengearbeitet, die uns sehr gut beraten haben. Als Laie weiß man ja nicht viel übers Hausbauen und man baut ja meist nur einmal im Leben. Wir durften viel mitentscheiden, das ging bis hin zur Farbe des Silikons in den Fensterrahmen“, erzählt das Paar.
„Vielleicht findet man irgendwo jemanden, der es günstiger macht, aber ich bin überzeugt: wer günstig kauft, kauft zweimal. Wir haben daher lieber in Qualität investiert und das hat sich wirklich ausgezahlt.“
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