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  • heimisch 01/2021

    Großprojekt bei Familie Stadler

    In Straußdorf plant die vierköpfige Familie Stadler ihren denkmalgeschützten Hof aus dem Jahr 1830 umzubauen. Wir begleiten sie bei diesem großen Bauvorhaben mit einer Reportage in jeder heimisch Ausgabe und dürfen einen Blick hinter die Kulissen werfen.

    Sophie und Benno Stadler haben Großes vor. Sie wollen ihren denkmalgeschützten Hof renovieren, sanieren und für sich und kommende Generationen als Wohn- und Lebensraum gestalten und erhalten. Genau das ist auch im Sinne des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Mit der Vergangenheit in die Zukunft zu starten. 

    Wir haben die junge Familie besucht, um uns ein Bild von ihrem Zuhause zu machen. Sie bewohnen derzeit das Wohngebäude des Huberhofes und werden auch während der gesamten Bauzeit hier leben. Sie haben vor, sich in der Tenne eine Wohnung auszubauen, dort einzuziehen, und erst dann den Wohnbereich zu renovieren. Spannend wird es schon werden, mit Kind und Kegel ein paar Jahre auf einer Baustelle zu leben. Die Stadlers wirken gelassen: Man nimmt`s, wie es kommt. 

    „Beim Huber“ ist der Hausname des Hofes. Hausnamen gibt es in Deutschland in fast allen ländlichen Gebieten und sie werden auch immer noch gebraucht. Sie kommen aus einer Zeit, in der es noch keine Straßennamen oder Hausnummern gab und werden dem Rufnamen vorangestellt.

    Der Wohnbereich mit 120 Quadratmetern hat eine niedrige Deckenhöhe von 2,20 - 2,40 Meter, je nach Geschoss, und wird durch einen zentralen Kachelofen in der Mitte des Flures beheizt. Der Warmwasserboiler befindet sich im unbeheizten Badezimmer. Fußbodenheizung gibt es keine. 

    Der Huberhof war ein klassischer Einfirsthof. In einem Gebäude sind hintereinander weg der Wohnbereich, Stall und Tenne vereint. In der Vergangenheit, in der auch die Besitzer immer wieder wechselten, wurde der Hof einige Male baulich verändert. Es wurde der Stall im Norden um ein Tennen-Gebäude erweitert, der Dachstuhl erneuert, größere Fenster ohne Sprossen, ganz die damalige Mode, eingebaut und einiges mehr verändert. Seit vier Generationen wird die Hofstelle nun schon von Sophies weiterer Familie bewirtschaftet. Im Winter hat das Jungvieh im Stall seinen Platz, die Tenne wird ganz klassisch zur Lagerung der Ernte gebraucht und für die Unterbringung der landwirtschaftlichen Maschinen.

    Diese Hofstelle wollen Sophie und Benno Stadler behutsam verändern. Man will den Charme des in die Jahre gekommenen Anwesens auf jeden Fall erhalten, das Gebäude schützen, Handwerkskunst der Vergangenheit wertschätzen, pflegen und erhalten und lebenswerten Wohnraum auf aktuellem Stand schaffen. 

    Die Untere Denkmalschutzbehörde, so nennt sich die Behörde mit Sitz im Bauamt des Landkreises, ist die erste Anlaufstelle für die Bürger, wenn es um Fragen rund um ein in die Denkmalliste eingetragenes Baudenkmal geht. Auch die Zuständigkeit für die Erteilung von denkmalschutzrechtlichen Erlaubnissen und Baugenehmigungen, die die Veränderung von Baudenkmälern betreffen, liegt hier. 

    Die ganz individuellen Anforderungen je nach Bauwerk werden in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege (Obere Denkmalschutzbehörde) als Fachstelle erarbeitet. In monatlichen Amtstagen werden ausgewählte Fälle, zum Teil auch vor Ort, besichtigt und besprochen.

    Die Stadlers arbeiten bei ihrem Bauvorhaben mit einem versierten Architekten zusammen.

    Er wiederum hat den Kontakt zu einem Bauforscher hergestellt, der zu aller Anfang eine Bestandsaufnahme des Gebäudes macht und das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hofes erarbeitet. Es entsteht bei mehreren Besichtigungen ein digitales Aufmaß. Bei einem dendrochronologischen Gutachten kann man durch Bohrungen in die Holzbalken deren Alter bestimmen. 

    Und hier wird Geduld groß geschrieben … seit über einem Jahr warten Sophie und Benno bereits auf die Ergebnisse dieses Gutachtens. Dabei brennt es ihnen doch unter den Nägeln, endlich loslegen zu dürfen.

    Mit diesen Erkenntnissen, die auch dem Denkmalamt vorzulegen sind, kann es dann zusammen mit dem Architekten an die Planung gehen.

    Pläne, Ideen, Wünsche und Vorstellungen haben die beiden genug. Praxisräume, Wohnungen, kleine Veranstaltungen. Konkretisieren kann man aber erst, wenn es ans Planen geht. Möglichkeiten gibt es jede Menge, fast 500 Quadratmeter Grundfläche gilt es zu gestalten.

    Auf die Frage, wie lange sie denn für den Umbau planen, kommt es von Benno: „Na ja, ich denk in drei Jahren sind wir wieder in unserer Wohnung.“ Sophie darauf: „Drei Jahr?? Nia, i sog fünf Jahr.“ Benno lacht: „Ich bin eben der Optimist von uns beiden, aba d´Sophie hod meistns Recht.“

    Wir sind gespannt, und werden auf jeden Fall dabei sein.

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