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  • heimisch 04/2023

    Handwerk ist goldwert

    Metallbaumeister Bernhard Schindlbeck hat sich vor Kurzem selbstständig gemacht. Warum er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde und einen Preis der Bayerischen Staatsregierung bekam, hat er uns im Interview verraten.   

    Heimisch: Seit Januar 2022 sind Sie selbstständig: wie läuft es? 

    Bernhard Schindlbeck: Sehr gut. Ich mache alles selbst, von der Kundenberatung, Planung bis Fertigung und Montage. Ich beschäftige nur eine 450 Euro Kraft und arbeite ansonsten mit Partnerunternehmen zusammen. Das ist viel Arbeit, aber auch eine große Freiheit. Ich bin überzeugt: Stangenware bekommen die Leute auch im Internet, aber besondere Dinge und individuelle Anfertigungen kann eben nur der Handwerkermeister.

    Mit welchen Wünschen kommen Kunden zu Ihnen?

    Schindlbeck: Das meiste sind ganz individuelle Sachen: Geländer für Balkone, Handläufe und Treppen oder Vordächer. Viele meiner Kunden haben ein Einfamilienhaus und wollen Metallbauarbeiten nach ihren individuellen Wünschen. Ich habe aber immer öfter auch Aufträge für Spezialanfertigungen, etwa eine Benebelungsanlage für Gemüse oder werde von anderen Gewerken, beispielsweise Schreinern, dazu geholt.

    Metallbaumeister müssen nicht nur mit Stahl, sondern mit vielen verschiedenen Materialien umgehen können, oder?

    Schindlbeck: Genau, natürlich ist Stahl das Hauptmaterial, aber dann kommt es darauf an, was die Kunden wünschen: Viele wollen beispielsweise ein Geländer mit Holzhandlauf oder eine Überdachung aus Glas, beispielsweise über der Eingangstüre. Ich baue das dann alles komplett. Meine Werkstatt ist zwar klein, aber ich habe dort alle notwendigen Maschinen und Geräte.

    Welche Trends beobachten Sie derzeit?

    Schindlbeck: Schwarzstahl ist ziemlich gefragt, also Metalloberflächen, die nicht beschichtet oder bearbeitet sind. Das sehen wir aber auch bei Holz: Eiche wird nicht mehr lackiert, sondern oft nur noch geölt. Die Materialien bleiben heute gerne naturbelassen. Dann kann es aber auch sein, das Blech kleine Kratzer hat. Die meisten Kunden wissen aber, dass das Material lebt und kleine „Makel“ bei unbearbeiteten Materialien dazu gehören.

    Wie läuft es ab, wenn man Sie beauftragt?

    Schindlbeck: Ich treffe mich mit den Kunden vor Ort und schaue, welche Möglichkeiten es gibt und wie das mit den Kundenwünschen zusammenpasst. Dann mache ich verschiedene Vorschläge und Zeichnungen. Wie lange es dann dauert, bis alles fertig ist, ist sehr unterschiedlich. Wenn keine anderen Gewerke beteiligt sind, bin ich aber meistens sehr schnell. Da ich alleine bin, begleite ich jeden Auftrag vom Anfang bis zum Ende. Bei mir bekommen Kunden buchstäblich wirklich alles aus EINER Hand.

    Für Ihre hervorragenden Leistungen bei der Meisterprüfung haben Sie einen Preis der Bayerischen Staatsregierung und eine Goldmedaille verliehen bekommen. Was steckt da dahinter?

    Schindlbeck: Ja, es lief ziemlich gut. Ich habe für meine Meisterprüfung den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung erhalten und zudem eine Goldmedaille der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Das hat mich auch sehr motiviert, mich selbstständig zu machen. Ich habe dann noch eine Zusatzausbildung zum internationalen Schweißfachmann gemacht. Jetzt habe ich nicht nur meinen eigenen Metallbaubetrieb, sondern bin auch als freier Dozent an der Handwerkskammer für München und Oberbayern tätig, um mein Wissen an den Nachwuchs weiterzugeben. 

    Was fasziniert Sie am Handwerk, speziell am Metallbau?

    Schindlbeck: Ich wollte immer schon ins Handwerk, weil ich das super finde, wenn man am Ende des Tages sieht, was man heute geschaffen hat. Am Metallbau gefällt mir vor allem die Vielseitigkeit. Ich habe mit vielen verschiedenen Materialien zu tun und muss sie unterschiedlich bearbeiten: erwärmen, schneiden, schleifen, schweißen und so weiter. Außerdem ist jede Baustellensituation anders. Das macht einfach Spaß! 

    Ein letzter Tipp für Bauleute?

    Schindlbeck: Ich beobachte oft, dass Treppen bei der Planung nicht rechtzeitig berücksichtigt werden: Oft werden die so platzsparend geplant und gebaut, dass kaum mehr Platz für ein richtiges Geländer bleibt. Daher: Der Treppenplanung von Anfang an mehr Aufmerksamkeit schenken!

    www.metallbau-schindlbeck.de

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